Schade das es die Jungs nicht mehr gibt - Der GEZ-Scherge
Lumidus
Der GEZ-Scherge

30. Dezember, müde und abgespannt von der Arbeit fuhr ich in die Wohnung meiner Freundin. Dort war es aufgeräumt, im Kühlschrank war etwas zu essen. Nachdem ich mir den Magen vollgeschlagen hatte, machte ich es mir auf dem Sofa bequem.

In diesem Moment klingelt es an der Wohnungstür. Ich gehe zur Tür und blicke durch den Spion. Dort stand ein etwa 40 Jahre alter, gut gekleideter Mann.

Kaum hatte ich die Tür geöffnet, fing der gute Mann auch schon an:

GEZ-Scherge: “Guten Tag, mein Name ist Lars Lästig, ich bin ihr Rundfunkgebührenbeaufftragter…..blabla……blabla”

GEZ? Wirklich ein GEZ-Scherge? Oh je…

GEZ-Scherge: “……….blabla……..sind sie FRAU ANJA K.?”

Hat der mich wirklich gerade gefragt ob ich Frau Anja K. (meine Freundin) bin? (Ich sehe nun wirklich nicht wie eine Frau aus, zudem trug ich einen deutlich sichtbaren 3-Tagesbart)

Das verschlug selbst mir die Sprache. Stille machte sich im Hausflur breit. Plötzlich traf mich der Hammer der Erkenntnis: Es gibt ein Leben nach dem Gehirntod, der Beweis steht vor dir. Pack den Typen ein und der nächste Nobelpreis ist dir sicher. Ich entschied mich dagegen, denn der gute Mann war sicher nicht stubenrein und ich antwortete ihm stattdessen, daß ich Gina W. sei, die uneheliche Tochter von Frau K.

GEZ-Scherge: “Nagut lassen wir das. Sie wissen sicher…….blabla……..verpflichtet ……….blabla……..anzumelden……”

Ich unterbrach den Redefluss des GEZ-Schergen nur ungern, aber ich teilte ihm mit, daß ich mal auf die Toilette müßte, versprach ihm aber, daß ich gleich wieder da bin und schloß die Tür hinter mir. Nach 5 Minuten gab es die ersten zarten Klingelversuche.

Nach weiteren 3 Minuten klingelte er Sturm und ich öffnete wieder die Tür.

GEZ-Scherge: “Was haben sie denn solange gemacht?”

Wahrheitsgemäß antwortete ich ihm, daß ich ein lauwarmes Bier getrunken habe. Außerdem mußten mal wieder meine Fussnägel geschnitten werden.

GEZ-Scherge: “So eine Frechheit, sowas habe ich ja noch nie erlebt….”

Ich mußte dem guten Mann leider Recht geben und versprach meine Freundin noch heute Abend darauf anzusprechen, warum sie das Bier nicht in den Kühlschrank gestellt hatte. Wirklich eine Frechheit. Nun lief dieser geistige Tiefflieger rot an und rastete aus.

GEZ-Scherge: “Wenn sie noch weiter so ein Kasperltheater veranstalten, kann ich auch andere Seiten aufziehen. Ein Anruf von mir und die Polizei durchsucht ihre Wohnung……blabla……. das wird sehr teuer für sie……blabla”.

Logisch, mit Bundesgrenzschutz und Sondereinsatzkommando.

Sichtbar eingeschüchtert versprach ich nun, effektiv mitzuarbeiten und mein Kasperltheater bleiben zu lassen.

GEZ-Scherge: “Besitzen sie einen Fernseher oder ein Radio?”

Freundlich gab ich dem Mann Auskunft. “Ja klar, ich besitze 2 Fernseher, 3 Radios, noch ein Radio in meinem Büro und zwei in meinen Autos.”

GEZ-Scherge: “Haben sie diese angemeldet?”

“Nein, bisher leider nicht.”

GEZ-Scherge: “Wie lange besitzen sie diese Geräte schon?”

“Ca. 10-12 Jahre.”

Uiiiii, jetzt war er am Sabbern, als er seine Provision in Gedanken überschlug. Nunja, um es kurz zu machen, er hielt mir nach 1-2 Minuten zwei Zettel zur Unterschrift unter die Nase. Eine Anmeldung der GEZ und einen Schrieb, daß ich schon seit 5 Jahren die Geräte besitze. Beides auf den Namen und die Adresse meiner Freundin ausgestellt.

Freundlich wie ich nun einmal bin teilte ich ihm mit, daß ich weder Frau Anja K. bin, noch hier wohne.

GEZ-Scherge: “Wo wohnen sie denn?”

Ich: “Wissen sie das nicht?”

GEZ-Scherge: “Nee”

Ich: “Super, schönen Abend noch”

Ich schloß die Tür, schaltete die Klingel ab und den Fernseher ein, das Bier war auch schon etwas kühler.

Wenn ich Glück habe, kommen vielleicht auch bald mal wieder die Zeugen Jehovas vorbei.
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TheoRetisch1
Besuch der Zeugen Jehovas

Heute Nachmittag klingelte es an der Tür. Genervt, weil ich eigentlich im dreitägigen Urlaub nicht gestört werden wollte, und ich außerdem gerade vorhatte, den Rasen zu mähen, schleppte ich mich in den Windfang und warf durch die Glasfenster der Haustür einen mißtrauischen Blick auf die zwei Gestalten vor mir.

Ein Mann, vielleicht Ende 20, groß, hager, schlaksig mit Brille und Pickeln, und eine Frau, Ende 30, ziemlich unattraktiv mit einem prägnanten Leberfleck über der Oberlippe und strenger Frisur. Beide trugen akkurate, dunkle Anzüge und er eine kleine Aktentasche. Da dort kein Staubsauger hineinpaßte, schwante mir schon, wer da vor mir stand.

Sie: "Guten Tag, mein Name ist (habe schon ich wieder vergessen), und das ist mein Begleiter, Herr (habe ich mir gar nicht erst gemerkt - ich und Namen...). Haben Sie Interesse an einem religiösen Gespräch?"

Er: lächelt dümmlich

Ich: "Ach, sind Sie die Gemeindepastoren? Wir wurden uns tatsächlich noch nicht vorgestellt." (Stimmt sogar, ich wohne seit über 13 Jahren in diesem Dorf, aber ich habe den Pastor nie kennengelernt, ich weiß nicht mal, wie der Kerl heißt. Ist mir auch egal, bin ja kein Christ.)

Sie: verlegen "Äh, nein. Wir sind die Zeugen Jehovas, die Soldaten des Himmels."

Ich: "Soldaten des Himmels?"

Beide: eifriges Nicken

Ich: "Boah, da haben Sie aber einen verdammt weiten Weg zur Kaserne..."

Beide: gucken doof

Ich: schnell, um sie nicht zu Wort kommen zu lassen "Wieso Soldaten, ist denn Krieg?"

Er: holt Luft und setzt an etwas zu sagen

Ich: "Ach so, Sie sind bloß das Rekrutierungskommando."

Sie: noch immer blöd guckend "Äh... dürfen wir vielleicht hereinkommen?"

Ich: "Gut, wenn es nicht so lange dauert. Mein Rasen mäht sich nicht von alleine." (In der Tat wollte ich eigentlich lieber den Rasen mähen, als diese beiden Witzfiguren klingelten. Aber warum soll man sich nicht ein wenig Spaß gönnen...?)

Ich halte also die Tür auf und bitte sie ins - zugegebenermaßen etwas unaufgeräumte - Wohnzimmer. Als erstes fallen meine beiden Rottweiler (Thor und Loki) über sie her - freudig, denn sie tun niemandem etwas, sondern freuen sich über den Besuch. Die beiden Zeugen werden noch blasser als sie ohnehin schon waren.

Ich: beruhigend "Keine Angst, die Beiden tun Euch nichts..."

Daß ich bei diesen Worten absichtlich nicht die Zeugen, sondern meine Hunde angesehen habe, haben die Beiden leider gar nicht mitbekommen. Schade...

Stocksteif lassen sie sich also die Hände abschnüffeln, dann rufe ich Thor und Loki - absichtlich mit Betonung ihrer heidnischen Götternamen - zur Ordnung, schicke sie auf ihre Matten in der Ecke und lasse sie Platz machen. Widerwillig gehorchen sie.

Er: noch immer nervös, aber um Höflichkeit bemüht "Die hören aber gut."

Ich: "Ja, auf's Wort. Zwar erst so auf das dritte oder vierte, aber immerhin. Aber sie sind auch die Einzigen hier, die das tun..."

Mit diesen Worten scheuche ich den Kater vom Sofa und bedeute den Beiden, sich zu setzen. Das tun sie auch, allerdings sitzen sie nur wenig entspannt da, den Blick nicht von den Hunden lösend.

Thor starrt aufmerksam zurück, Loki beschäftigt sich damit, Thor intensiv das Ohr auszulecken. Die langen und feinen weißen Haare des Türkisch-Angora-Katers Yeti werden sich auf ihren dunkeln Anzügen gut machen.

Ich: "Möchten Sie vielleicht einen Tee?"

Sie: "Sehr gern."

Er: "Das wäre sehr freundlich."

Ich nicke und verschwinde in der Küche. Sofort springen die Hunde auf und wuseln mir hinterher. Das tun sie immer, wenn ich in die Küche gehe. Das ist aber auch nicht schlimm, so haben die Besucher Zeit, sich etwas umzusehen. Ich weiß, daß sie auf Anhieb die kindgroßen Gargoyle-Statuen, die Feuerschale und den Dolch auf dem Tisch, meine Kelche in der Vitrine
und vor allem das 30 cm große Eisenpentagramm im Fenster bemerken und sich ihre Gedanken machen.

Drei Minuten später kehre ich mit den dampfenden Teetassen auf dem Tablett, den Hunden im Schlepptau und meinem zurechtgelegten Konzept zurück. Ich schicke die Hunde wieder auf ihre Matten und stelle den Zeugen ihre Tassen hin. Sie bedanken sich artig. Ich setze mich auf das andere Sofa.

Sie: "Glauben Sie an Gott?"

Ich: deute lachend in die Runde "Sieht das hier etwa so aus, als ob ich das täte?"

Sie: zeigt auf das Pentagramm "Ähm... nunja, ich dachte mir so etwas schon, wenn Sie hier ein Teufelszeichen aufhängen."

Ich: pruste fast meinen Tee über den Tisch "Teufelszeichen? Sie sollten noch mal zur Schule gehen. Wenn ein Pentagramm mit der Spitze nach unten zeigt, dann ist es ein Zeichen für das Böse, vielleicht auch für den Teufel, ebenso wie ein umgedrehtes Kreuz. Mein Pentagramm zeigt aber mit der Spitze nach oben. Somit ist es ein Zeichen des Guten, es
Lebens, der Magie und des Schutzes. Und dieses Zeichen ist schon sehr viel älter als das Kreuz oder das Christentum. Es schützt mein Haus vor schlechten Einflüssen - zum Beispiel von Leuten wie Ihnen."

Sie: erst mal sprachlos

Er: hilflos "Nur Jesus kann die Menschen beschützen. Er ist für unsere Sünden gestorben."

Super Vorlage für mich! Ich springe sofort darauf an.

Ich: "Woher weiß Jehoshua ben Joseph denn von meinen Sünden?"

Sie: guckt blöd "Wer?"

Ich: "Na, Jehoshua ben Joseph von Nazareth, der später Jesus Christus genannt wurde. Sagen Sie bloß, als Zeugen Jehovas kennen sie Jesus' bürgerlichen Namen, seinen wahren Namen, nicht? Wer hat Sie denn ausgebildet?"

Beide: gucken blöd

Ich: werde gerade warm "Aber mal angenommen, es habe die christliche Mythengestalt tatsächlich gegeben, woher soll er vor knapp 2.000 Jahren gewußt haben, welche Sünden ich begehen werde? Von denen, die noch vor mir liegen, weiß ja selbst ich noch nichts."

Er: verlegen "Jesus ist allwissend."

Ich: "Aha, jetzt ist er schon ganz der Papa, wie? Ich dachte, dieses Attribut sei Gott vorbehalten?"

Sie: will die Situation retten "Gott ist allwissend, und durch ihn sein Sohn Jesus Christus auch."

Ich: "Soso, der Alte quatscht also einfach meine persönlichen Daten an seinen Sohnemann weiter. Etwa auch die, die ich ihm früher bei der Beichte anvertraut habe? Er verstößt gegen seine eigene Regel, das Beichtgeheimnis?"


Beide: Mund steht offen

Ich: schnell "Allwissenheit für die Zukunft wurde aber nachweislich schon von namhaften Physikern ad absurdum geführt. Nehmen Sie nur mal Schrödingers mathematisch beweisbare Theorie von den Varianzen des Zeitstrahls, welche, bedingt durch die Chaostheorie, zu einer unendlichen Vielfalt möglicher Zukünfte führen und das Kontinuum in
endlose unterschiedliche Varianten aufspalten. Das macht jede exakte Zukunftsvorhersage absolut unmöglich, da sich nicht berechnen läßt, welche der unendlichen möglichen Parallelen des Multiversums der Zeitstrahl kreuzen wird."

Beide: schauen drein, als hätten sie kaum ein Wort verstanden

Ich: sie sehr ernst anschauend "Auch als Magier kann ich nicht exakt in die Zukunft schauen, sondern allenfalls Tendenzen und Wahrscheinlichkeiten bei der Divination erkennen, und ich bin schon der mächtigste Magier hier in der Gegend - wenn ich es nicht wäre, wüßte ich das bereits."

Beide: gucken nun erst recht blöd

Ich: "Tja, so was lernt man nicht bei Ihrem Kegelverein, oder?"

Sie: "Den 'Kegelverein' verbitten wir uns! Wir sind..."

Ich: unterbreche sie "Wieso, Sie schmeißen doch wahllos die Kugeln ihrer Propaganda ins Volk und schauen dann, ob nicht ein paar Leute umfallen. Für mich ist das Kegeln."

Sie: scheint sauer zu sein "Ich sehe schon, hier können wir nichts mehr retten."

Ich: nickend "Gut erkannt. Ich will auch gar nicht 'gerettet' werden."

Beide stehen auf.

Sie: "Danke für den Tee."

Er: nickt

Ich: "Gern geschehen. Es macht immer wieder Spaß, Leute über die wahre Natur des Universums aufzuklären."

Ich begleite sie zur Tür. Die Hunde tapsen artig hinterher.

Er: scheint nun auch sauer zu sein "Jesus wird Sie nicht retten, sondern Ihre Seele verdammen."

Sie: nickt beifällig

Ich: "Oh, Sie wollen MIR drohen? Nun gut, dann muß ich mich wehren." Tiefe Stimme und ausladende Gestik "Ich verfluche Sie beide! Für den Rest des Tages sollen Sie schrecklichen Durchfall erleiden!"

Beide: machen kopfschüttelnd, daß sie wegkommen "So ein Unsinn.."

Ich schließe die Tür und lache erstmal lauthals los. Meine Hunde gucken mich treudoof und verständnislos an.

Ich glaube nicht, daß die beiden 'verfluchten' Zeugen jemals wiederkommen werden.

Obwohl, ich hätte zu gern ihre Gesichter gesehen, wenn die überaus großzügig bemessene Portion Abführmittel in ihrem Tee zu wirken beginnt.
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kikelkik
beide Geschichten sind echt super! :D
Block für Block, das macht Bock!
Ich estimiere es als suboptimal, wenn man altera-linguale Synonyme iterativ apportiert.
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LottaXL
Ich kringel mich auch gerade Laugh

Mehr!!!
Wisse immer was du sagst - Sag nicht alles was du weißt
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lpfakevin001
Super Geschichten! Ich will noch weitere!


Ich habe noch eine zum Thema: Raffiniertes Verhalten in der Polizeikontrolle!


Ein Polizist stoppt eine junge Frau, die in einer 30km/h-Zone mit 80km/h erwischt. Es kommt zu folgender Unterhaltung: 

Polizist:Kann ich bitte Ihren Führerschein sehen?
Frau:Ich habe keinen mehr. Der wurde mir vor ein paar Wochen entzogen, da ich zum 3. Mal betrunken Auto gefahren bin.
Polizist:Aha, kann ich dann bitte den Fahrzeugschein sehen?
FrauLaughas ist nicht mein Auto, ich habe es gestohlen.
PolizistLaugher Wagen ist geklaut??
Frau:Ja - aber lassen Sie mich kurz überlegen, ich glaube die Papiere habe ich im Handschuhfach gesehen, als ich meine Pistole reingelegt habe.
Polizist:Sie haben eine Pistole im Handschuhfach?
Frau:Stimmt. Ich habe sie dort schnell reingeworfen, nachdem ich die Fahrerin des Wagens erschossen habe und die Leiche dann hinten in den Kofferraum gelegt habe.
Polizist:Eine Leiche im Kofferraum??
Frau:Jaa!

Nachdem der Polizist das gehört hat, ruft er über Funk sofort den diensthöheren Kollegen an, damit er von ihm Unterstützung bekommt. Das Auto wurde umstellt und als der Kollege eintraf, ging er langsam auf die Fahrerin zu und fragte noch mal: 

Polizist:Kann ich bitte Ihren Führerschein sehen?
Frau:Sicher, hier bitte
(Fahrerin zeigt gültigen Führerschein)
Polizist:Wessen Auto ist das?
Frau:Meins, hier sind die Papiere.
Polizist:Können Sie bitte noch das Handschuhfach öffnen, ich möchte kurz prüfen ob Sie eine Pistole dort deponiert haben.
Frau:Natürlich gern, aber ich habe keine Pistole darin.
(Natürlich war dort auch keine Pistole)
Polizist:Kann ich dann noch einen Blick in Ihren Kofferraum werfen. Mein Mitarbeiter sagte mir, dass Sie darin eine Leiche haben.
(Kofferraum: keine Leiche)
PolizistLaughas verstehe ich jetzt überhaupt nicht. Der Polizist, der sie angehalten hat, sagte mir, dass Sie keinen Führerschein, das Auto gestohlen, eine Pistole im Handschuhfach und eine Leiche im Kofferraum haben.
Frau:Na klar! Und ich wette, er hat auch noch behauptet, dass ich zu schnell gefahren bin!!!
Travelling the world isn't an option, it's a mission!
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Joluschr
Hier ist eine Geschichte zum Thema: McDonalds Drive In

Autofahren macht Spaß. Essen auch. Am meisten Spaß macht Essen im Auto! Deswegen besitze ich diese erhöhte Affinität zu Drive-In-Schaltern, speziell in meinem Lieblings-Fast-Food-Restaurant.

Das Vergnügen an dieser Self-Service-Version des Essens auf Rädern wird allerdings erheblich durch die Qualität der Gegensprechanlage gemindert. Gegensprechanlage? Meiner Überzeugung nach hat sie diesen Namen deshalb bekommen, weil sie völlig gegen das Sprechen ausgelegt ist.

"Hiere Bechelun hippe!" knarzt es mir aus dem Lautsprecher entgegen - sounds like Schellackplatte.

Aus Erfahrung allerdings weiß ich, dass sich die Stimme männlich? weiblich?... wohl eher männlich!?) am anderen Ende dieses Dosentelefons soeben nach meiner Bestellung erkundigt hat. Jetzt einfach bestellen wäre mir zu langweilig.

Demzufolge stelle ich zunächst eine Frage: "Haben Sie etwas vom Huhn?"

Aus dem Lautsprecher ertönt ein schwer verständliches Wort, das aber eindeutig mit "...icken" endet.
Ich antworte: "Später vielleicht, zunächst möchte ich etwas essen."

Etwas lauter tönt es zurück: "SCHICKEN!" Ich kann es mir nicht verkneifen: "Nein, ich würde es gleich selbst abholen."

Eine kurze Pause entsteht, ich stelle mir belustigt die genervte Visage des McKnecht vor. Als die Sprechpause zu lang zu werden droht sage ich:

"Ach so, Sie meinen Chicken! Nö, lieber doch nicht. Haben Sie vielleicht Presskuh mit Tomatentunke in Röstbrötchen?"

"Hamburger?" fragt mein unsichtbares Gegenüber zurück.

Der Wahrheit entsprechend erwidere ich: "Nein, ich bin von hier. Aber hat das denn Einfluss auf meine Bestellung?"

"Wol-len Sie ei-nen H-a-m-b-u-r-g-e-r?"
"Jetzt beruhigen Sie sich mal! Ja, ich nehme einen."
"Schieß?"

"Stimmt, hatte ich nach meiner letzten Mahlzeit hier. Mittlerweile ist meine Darmflora allerdings wieder wohlauf, ich denke, ich kann es erneut riskieren."

Der Stimminhaber beginnt mir ein wenig leid zu tun. Er kann ja nichts für den Job. Aber ich ja auch nicht ...

"Ob Sie KÄÄÄSE auf dem Hamburger möchten!?"

"Ahja, gern. Ich nehme einen mittelalten Pyrenäen-Bergkäse, nicht zu dick geschnitten, von einer Seite leicht angeschmolzen."

Ob die nächste Ansage aus dem Lautsprecher "Sicher doch" oder "A...loch" lautet, kann ich nicht exakt heraushören. Deutlicher jedoch erklingt nun:

"Was dazu?"

"Doch, ja. Ich hätte gerne diese gesalzenen frittierten Kartoffelstäbchen."

"Also Pommes?"

"Von mir aus auch die."

"Groß, mittel, klein?"

"Gemischt. Und zwar jeweils genau zu einem Drittel große, mittlere und kleine."

"WOLLEN SIE MICH EIGENTLICH VERARSCHEN?" Diese, wiederum sehr laut formulierte Frage, verstehe ich
klar und deutlich. Sie verlangt eine ehrliche Antwort:

"Falls das die Bedingung ist, hier etwas zum essen zu bekommen: Ja. Also: Machen wir weiter?"

Die Stimme schnauft kurz und fragt: "Gut, gut. Etwas zu den Pommes?"

"Ein schönes Entrecôte, blutig, und ein Glas 1996er Spätburgunder, bitte."

"ICH KOMM DIR GLEICH RAUS UND GEB DIR BLUTIG!!!"

"Machen Sie das, aber verschütten Sie dabei bitte nicht den Wein."

"Schluss jetzt, Schalter zwei, vier Euro fünfzehn!"

Schon vorbei. Gerade, als es anfängt, lustig zu werden. Aber ich habe noch ein As im Ärmel. Ich zahle mit einem 200-Euro-Schein.

"Tut mir leid, aber ich hab's nicht größer." PIEP! ... Freundlich werde ich ausgekontert: "Kein Problem." Mit kaltem Blick lässt ein bemützter Herr mein Wechselgeld auf den Stahltresen klappern.

Nicht mit mir, Freundchen!

Ich will den Triumph! Zeit also für's Finale: "Kann ich bitte eine Quittung bekommen?", frage ich überfreundlich. "Ist ein Geschäftsessen"

Disziplin ist die Brücke zwischen Zielen und Leistung.

Nightcrall
Wie herrlich sind die Geschichten doch alle Laugh
Ich kam nicht mehr vom lachen weg.
Ich würde gerne mehr von sowas lesen




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